Das weise Orakel (Therapeutische Geschichte)

© Praxis Der Zuhörer - Steffen Zöhl, 2016

Ein junger König wollte einst sein Schloss vergrößern und noch edler gestalten. Also fragte er seinen Bauminister und Finanzminister, wie hoch die Kosten dafür wären und wie hoch das königliche Vermögen geschätzt würde. Die beiden kamen zu dem Ergebnis, dass das königliche Vermögen nicht ausreicht, um das Bauvorhaben abzudecken.

Also fragte er seine versammelten Minister, wie man das erforderliche Geld beschaffen könne. Der Finanzminister schlug vor, die Steuern zu erhöhen. Jedoch könnte die Bevölkerung dann möglicherweise einen Aufstand planen. Der Kriegsminister schlug vor, Eroberungszüge zu finanzieren. Aber diese würden zunächst Geld kosten und es bliebe offen, wann und wie viel man erobern würde. Und man würde das friedliche Verhältnis zu den Nachbarn aufgeben und das Vertrauen verletzen. Keiner der Minister konnte einen Vorschlag unterbreiten, der dem König zusagte.

Der junge König wusste nicht weiter und ritt in den Wald, um zu überlegen. An einem hellen, aber schattigen Plätzchen vor einem Berg setzte er sich und hoffte auf eine weise Eingebung. „Was soll ich nur tun? Das Geld reicht nicht. …“ sprach er vor sich hin. Plötzlich hörte er eine Stimme aus der Höhle „Warum?“. Er erschrak und schaute in die Höhle, konnte jedoch niemanden sehen.

„Nun … vielleicht ist es ein weises Orakel, welches mir bei der Lösung helfen kann.“, dachte sich der junge König und fand, dass es eine gute Frage sei. Also antwortete er “… weil die Kosten für den Umbau des Schlosses so hoch sind.“ Und wieder hörte er „Warum?“ aus der Höhle. Wieder überlegte er…

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(© Praxis Der Zuhörer – Steffen Zöhl, 2016)

 

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Steffen@dmin

    Vielen Dank für diese Worte.

  2. Martina Baehr

    Lieber Herr Zöhl,

    das ist eine schöne Geschichte, die zeigt, dass wir oft auf dem falschen Dampfer fahren. Und diese Warum-Frage im Zusammenhang mit Geld und materiellen Dingen ist ja besonders interessant.

    Ich persönlich finde, dass die meisten von uns keine gesunde Geld-Beziehung haben. Geld spiegelt aus meiner Sicht die Wertschätzung für mich selbst und auch andere wieder. Und in diesem Sinne sollte Geld auch eingesetzt werden: Entweder gebe ich es für mich aus und verbessere so meinen Selbstwert – eine Ausbildung, ein Coaching oder auch schöne Kleidung die ich gerne trage. Und ich gebe es an andere weiter, aber nicht mit der Haltung „Geiz ist geil“ sondern danach was der andere für seine Arbeit/seine Unterstützung wirklich verdient.

    Vielen Dank für den Gedankenanstoß am Morgen
    Martina Baehr

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